Bei der Hessenrangliste der Jugend und der B-Schüler waren gleich neun Talente der DJK Blau-Weiß Münster am Start: Anna Heeg und Clara Meinel bei den Mädchen, Dominik Tischer, Johannes Huther und Christian Albrecht bei den Jungen sowie Dhara Ries bei den B-Schülerinnen und Luis Carnier, Matti Krämer und Max Meinel bei den B-Schülern. Während in Jugend in Nauheim im Kreis Groß-Gerau an die Tische ging, fanden die Wettbewerbe der B-Schüler in Birstein im Main-Kinzig-Kreis statt. Neben dem Sieg bei der Landesrangliste und großen Pokalen ging es vor allem um Tickets zu den Deutschen Meisterschaften beziehungsweise den Hessischen Meisterschaften. Gespielt wurde samstags eine Vorrangliste in jeweils vier Gruppen. Die ersten drei jeder Gruppe trugen am Sonntag die Endrangliste aus.
Anna Heeg drückte dem Wettbewerb der weiblichen Jugend ihren Stempel auf. Ohne Spielverlust sicherte sie sich am Samstag den Sieg in der Vorrundengruppe. Dabei musste sie nur ein einziges Mal in den Entscheidungssatz. Sonntags legte sie dann noch eine „Schippe drauf“. In den restlichen neun Partien blieb sie ungeschlagen - bei nur insgesamt fünf Satzverlusten. Damit sicherte sie sich nach dem Sieg 2014 erneut den Sieg bei der Hessischen Rangliste der Mädchen und gleichzeitig die Qualifikation zum DTTB-TOP 48.
In der Vorrunde ausgeschieden ist Clara Meinel. In ihrem ersten Jahr in der Altersklasse der Jugend musste sie noch Erfahrungen sammeln. Nach sieben Partien standen drei Siege auf der Habenseite. Doch aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses blieb am Ende nur Platz fünf in ihrer Gruppe.
Das gleiche Schicksal ereilte Christian Albrecht bei den Jungen. Auch er ist das erste Jahr in der Altersklasse, er konnte ebenfalls drei Partien für sich entscheiden und das schlechtere Satzverhältnis brachte ihm nur Platz fünf in seiner Gruppe. Besser machten es Dominik Tischer und Johannes Huther, die beide Platz zwei in ihren Gruppen belegten. Dabei verlor Dominik Tischer das Spiel um den Gruppensieg erst in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Johannes Huther musste sich zwei Mal geschlagen geben, hatte aber durch das bessere Satzverhältnis die Nase vorn. Sonntags ging es für beide weiter. Doch die Form des ersten Tages konnten beide nicht „herüberretten“. Nach dem „Cappuccino-Spiel“, wie interne Duelle gerne genannt werden, das Dominik Tischer nach einem 0:2 Satzrückstand noch gewann, hatten beide Probleme mit ihren Gegnern. Auf den nächsten Erfolg mussten sie lange warten. Am Ende wiederholte Dominik Tischer mit Platz neun exakt seine Vorjahresplatzierung. Dabei gab das deutlich bessere Satzverhältnis den Ausschlag zu seinen Gunsten. Johannes Huther konnte nur ein Spiel gewinnen und musste so mit Platz elf zufrieden sein.
Dhara Ries wurde bei den B-Schülerinnen Vierte in ihrer Vorrundengruppe. Am Ende hatten drei Spielerinnen 2:4 Spiele. Die DJKlerin hatte mit 9:14 Sätzen das beste Satzverhältnis und somit die Nase vorn. Doch zum Weiterkommen reichte es leider nicht.
Ebenfalls nach der Vorrunde ausgeschieden ist Max Meinel. Drei seiner sieben Partien konnte er gewinnen. Dabei zeigte er sich auch gegen die Besten sehr gut aufgelegt und brachte dem Gruppensieger beispielsweise den einzigen Satzverlust bei. Am Ende reichte es aber nur zu Platz fünf.
Luis Carnier und Matti Krämer wurden jeweils Zweite in ihrer Gruppe. Dabei musste sich Matti Krämer nur dem späteren Sieger geschlagen geben und landete aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses auf Platz zwei. Das Satzverhältnis war auch ausschlaggebend bei Luis Carnier. Hier kamen gleich drei Spieler hinter dem ungeschlagenen Gruppensieger auf 4:2 Spiele. Zwei kamen weiter und einer schied aus. Luis Carnier, zuvor unglücklich über zwei knappe Niederlagen im Entscheidungssatz, konnte sich dadurch aber über das beste Satzverhältnis und Platz zwei freuen. Der Sonntagmorgen begann mit dem sogenannten „Cappuccino-Spiel“. Luis Carnier setzte sich hier in einem sehenswerten Match 3:1 durch. Während er den Schwung mit ins Turnier nahm, hängte Matti Krämer die Niederlage noch etwas nach. Am Ende wurde Luis Carnier mit 5:6 Spielen Achter. Dabei gab dieses Mal das Satzverhältnis zu seinen Ungunsten den Ausschlag. Auf Platz zehn kam Matti Krämer, der vom besseren Satzverhältnis bei 3:8 Spielen profitierte.
„Anna war überragend“, freute sich Cheftrainer Tobias Beck, der bei der Jugend als Coach im Einsatz war. „Samstag machte sie ein knappes Spiel, insgesamt hat sie nur sieben Sätze in 14 Spielen abgegeben, in der Endrunde gerade einmal fünf. Das war schon deutlich! Anna muss noch etwas am Aufschlag-Rückschlag-Spiel arbeiten und dann kann sie auch gut auf Bundesebene spielen. Dominik Tischer hat etwas unter seinem Wert gespielt. Der Oberligaspieler müsste die Einstellung für den Wettkampf mit ins Training nehmen, um auch nächsten Schritt machen zu können. Johannes Huther war sehr stabil und zeigte eine gute Einstellung. Dennoch reichte es gegen die ganz guten Jugendlichen noch nicht ganz bis zum Schluss. In den vielen knappen Sätzen und Spielen auf dem erhöhten Niveau gilt es jetzt die richtigen Entscheidungen treffen zu lernen. Die Verbandsliga bietet dazu gute Möglichkeiten. Clara Meinel und Christian Albrecht, die es beide im ersten Jahr zu den Hessischen Ranglisten geschafft haben, haben ordentlich mitgespielt und gute Matches gezeigt. Für beide heißt es im Training weiter an der Technikoptimierung für druckvollere Schläge zu arbeiten.“
Ein positives Fazit zog auch Ursula Luh-Fleischer, die beide Tage bei den Jüngeren coachte: „Dhara Ries zeigte sich deutlich stabiler mit der Vorhand. Besonders gegen defensive Spielsysteme muss sie hier noch variabler werden. Max Meinel war bei seiner Landesranglistenpremiere gut aufgelegt - auch gegen die besten der Altersklasse musste er sich nicht verstecken. Dabei fehlt es hier noch an Schlaghärte und Spielvariation. Er spielte mit „gutem Kopf“ und ließ sich auch nicht von Problemen mit seinem Schläger aus der Ruhe bringen. Matti Krämer blieb insgesamt hinter seinen Möglichkeiten. Nach einem sehr guten ersten Tag, an dem er sehr fokussiert und aggressiv spielte, überließ er in der Endrunde zu oft seinen Gegnern die Initiative. Dank seiner hervorragenden Reaktionen holte er zwar viele Bälle noch und war auch der Publikumsliebling, doch mit ein bisschen mehr Offensive wären einige Punkte mehr drin gewesen. An der „richtigen Mischung“ gilt es im Training zu arbeiten, damit er auch weiterhin auf Landesebene erfolgreich sein kann. Luis Carnier spielte insgesamt ein starkes Turnier, auch wenn er mit zwei knappen Niederlagen eine deutlich bessere Platzierung verspielt hat. Die Platzierungen treffen – gerade in engen Spielsituationen – und mehr Rotationswechsel einbauen, bieten noch viel Potential für die Zukunft. Dazu muss er körperlich noch fitter werden, um auch bei wenig Regenerationspause wieder topft in der nächsten Partie an den Tisch zu gehen.“
„Insgesamt können wir sehr zufrieden sein“, betont Tobias Beck abschließend. „Unsere Nachwuchskräfte qualifizieren sich nicht nur für die Landesrangliste, sondern erreichen auch in der Breite die Endrunde. Diejenigen, die neu in die Altersklasse gekommen sind, haben auch schon gut mitgespielt. Für alle gilt nun nach einer kurzen Pause weiter an den individuellen Schwerpunkten zu arbeiten.“
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