Friedel Seib, ein DJK-Name weit über den Sport hinaus. Eine Aussage, die mit Fug und Recht getätigt werden kann. In seiner fast 60-jährigen Mitgliedschaft hat er in vielen Ämtern für seinen Verein gewirkt. Er war sechs Jahre Vereinsvorsitzender, zwei Jahre Rechner, 44 Jahre Redner in der Fastnachtsbütt und jetzt seit 57 Jahren Tischtennisspieler! Aber vor allem ist Friedel Seib ein unverwechselbarer Mensch. Er ist weder glatt noch stromlinienförmig. Er hat Ecken und Kanten - und diese sind bei ihm auch sichtbar. Sie waren sichtbar, als er in den Zeiten des Hallenbaus den Verein führte. Sie waren sichtbar, als er in der Bütt seine ureigenen Vorträge hielt. Sie sind sichtbar, wenn er im Kreis seiner Mannschaftskameraden am Biertisch sitzt.
Mannschaftskameraden hatte Friedel Seib in seiner langen Tischtennislaufbahn viele. 1.200 Spiele hat der Ur-DJKler inzwischen im DJK-Trikot bestritten. Jetzt wurde er dafür geehrt. Herrenwart Gerhard Roßkopf und der stellvertretende Vereinsvorsitzende Michael Bonifer waren gekommen, um Seib für seinen Einsatz zu ehren und ihm zu seinem Jubiläumsspiel zu gratulieren.
Seine Karriere als Tischtennisspieler hat am 22. Februar 1953 begonnen. Die DJK hieß damals noch Tischtennisabteilung der katholischen Jugend und spielte in keiner offiziellen Verbandsrunde mit. In einem vom Dekanat Dieburg organisierten Spiel ging der Jubilar in der zweiten Mannschaft an den Start. ,,Das Spiel gegen die K.J. Ober-Roden ging 9:7 verloren - Seib kämpfte an Brett fünf und gewann seine beiden Spiele, heißt es in der DJK-Statistik. Bereits am 6. Oktober desselben Jahres stieg er in die erste Mannschaft auf. Dort war er bis 1969 eine feste Größe. 440 seiner 1200 Spiele absolvierte er in der Spitzenmannschaft. Nach seinem Abschied aus der ,,Ersten" folgten Einsätze in allen elf DJK-Mannschaften. Zur Zeit steht Seib in der achten Mannschaft an den Tischen. Mit 135 Spielen ist seine aktuelle Mannschaft auch das Team, das nach der ersten Mannschaft die meisten ,,Seib-Spiele" verzeichnet. Die siebte Mannschaft folgt mit 122 Spielen und die vierte mit 104 Spielen. Am 11. Januar 1997 bestritt er in der neunten Mannschaft sein 1000. Tischtennisspiel.
Vieles wirkt bei Friedel Seib leicht und locker. Wer ihn aber kennt, der weiß, dass sich hinter seiner typischen Art ein tiefgründiger Mensch verbirgt. Ein Mensch, der bei seinen lockeren Fastnachtsvorträgen an jeder Formulierung feilt und der immer nach vorne schaut. Ein Mensch, der zur DJK Münster gehört, der sie prägte und den sie braucht. Ohne Friedel Seib wäre nicht nur die DJK um einiges ärmer.
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