In der Woche vom 19. bis 27. Mai fand im badischen Dettenheim die Mannschaftsweltmeisterschaft der Damen und Herren im Sportkegeln statt. Mit von der Partie, nach einigen Jahren Abstinenz im Nationalteam, Alina Dollheimer das Eigengewächs der DJK Blau-Weiß Münster. Nachdem sie im vergangenen Jahr vom KSC 73 Mörfelden aus der Deutschen Classic Kegler Union, zum SKC Victoria Bamberg in den Deutschen Keglerbund Classic wechselte, öffneten sich die Türen für internationale Wettbewerbe wieder. Nach den Erfolgen mit Bamberg im Weltpokal, der Champions League und dem deutschen Mannschaftsmeistertitel, folgte Ende April die Nominierung für Mannschaftsweltmeisterschaft.
Nach zahlreichen Trainingseinheiten auf den Kegelbahnen der DJK und einer unmittelbaren Wettkampfvorbereitung mit dem Team der Nationalmannschaft, startete das Team am 20. Mai mit dem Spiel gegen Estland in das Turnier. Das erste Spiel der Gruppenphase konnte das deutsche Team klar, mit 8:0 Punkten für sich entscheiden. Alina erzielte hierbei 599 Kegel und konnte einen Mannschaftspunkt beisteuern. Das zweite Spiel ging gegen das Nachbarland Österreich, dass mit 6:2 Punkten und erstem Zittern auf deutscher Seite gewonnen werden konnte. In diesem Spiel zeigte Alina eine durchwachsene Leistung konnte aber dennoch 579 Kegel erzielen.
Nun galt es im dritten Spiel, gegen Ungarn, den Gruppensieg perfekt zu machen, um nicht bereits im Viertelfinale auf den amtierenden Weltmeister Kroatien zu treffen. Mit 5:3 Punkten entschied die deutsche Nationalmannschaft dieses Spiel erst im Endspurt für sich und konnte die Marschroute der Trainer weiter verfolgen. Auch in diesem Spiel kam Alina zum Einsatz und erzielte 581 Kegel.
Im Viertelfinale wartete nun nicht Kroatien, sondern das Team aus Serbien. Am Freitagabend sollte es für die deutsche Nationalmannschaft mit Alina um die Medaillenplätze gehen, denn ein Sieg bedeutete die sichere Bronzemedaille, da die Plätze drei und vier nicht ausgespielt werden. Entsprechend konzentriert gingen die Spielerinnen in die Begegnung. Auch in diesem Spiel wurde Alina vom Trainerteam eingesetzt und konnte 598 Kegel zu einem erneut spannenden Spiel, dass das Team mit 5:3 Punkten dank einer klasse Mannschaftsleistung gewinnen konnte.
Durch diesen Sieg in den späten Abendstunden war der Halbfinaleinzug klar. Dieses sollte keine zwölf Stunden nach Ende des Viertelfinals starten. Nach einer denkbar kurzen Nacht, die früh um vier Uhr für Alina endete, startete die Mission Finaleinzug. Gegner im Halbfinale war die Mannschaft aus Tschechien. Nach einem erneuten Krimi und mit langsam abnehmenden Kräften stand nach drei Stunden Spielzeit der Sieg für Deutschland fest und damit die sichere Silbermedaille.
Die kroatische Nationalmannschaft machte im parallel stattfindenden Halbfinale das Traumfinale für alle deutschen Fans perfekt. Vor einer Kulisse von 1000 Zuschauern ging es am Nachmittag des 27. Mai ein letztes Mal auf die Kegelbahnen in der Schulsporthalle in Dettenheim. Nach sechs spannenden Duellen stand es durch die Mannschaftspunkte 4:4. Bei einem solchen Stand entscheiden international die erzielten Satzpunkte. Auch hier stand es mit 12:12 Satzpunkten unentschieden. So kam es in der Geschichte der Mannschaftsweltmeisterschaften zur ersten Entscheidung im Sudden Victory, dem Elfmeterschießen der Kegler. Hier gelang es den deutschen Schlussspielerinnen nach sechs Würfen mit 45:39 Kegeln gegen Kroatien zu gewinnen. Damit stand Deutschland als neuer Weltmeister fest. Mit sechs Einsätzen in sechs Spielen konnte Alina Dollheimer einen wesentlich Teil zum Erfolg beitragen.
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